Hallo Auslandsforum,
Mitte Mai 2013 ging es für 4 Tage auf eine 
Tschechien-Slowakei-Tour, die von Ulm über Pilzen, Prag nach Kosice und zurück 
führte.
Unterwegs traf ich planmässig "octo", der ebenfalls auch auf einer 
Tour unterwegs war.
Ein Ziel auf der Rückfahrt war u.a die letzte von der CD 
betriebene 760mm-Schmalspurbahn im Osten Tschechiens.
Sie führt von Tremešná 
ve Slezsku (ehem. Röwersdorf) an der Strecke zwischen Ostrava bzw. Krnov und 
Glucholazy in Polen ins 20km entfernte Osoblaha (ehem. Hotzenplotz) an der 
polnischen Grenze.
Planmässig sind hier Dieselloks der Baureihe 705.9 mit 
Personenwagen im Einsatz, im Sommer fährt zusätzlich historisches 
Material.
Der Tag beginnt mit der Anreise mit dem Sirava (R 442) aus 
Kosice bis Pardubice. Dort steigen wir um in den Odra (Ex 143) bis Olomouc, 
gezogen von CD-151 004. Unterwegs erfolgt im feinen Speisewagen die 
Frühstücks-Nahrungsaufnahme, während auf dem Rangierbahnhof von Ceska Trebova 
dutzende, gefühlt hunderte, Brotbüchsen abgestellt zu sehen sind :-(.
Die 
ursprüngliche Variante über Jesenice und Ziegenhals mit kurzem Ausflug nach 
Polen fällt leider baustellenbedingt aus. Dies hatten wir glücklicherweise 2 
Tage vorher in Plzen auf einem Monitor entziffern können.
So bleibt nun die 
Fahrt in einem 814 bis Krnov und Weiterfahrt mit einem 843 bis nach Tremešná ve 
Slezsku.
Unterwegs will die Schaffnerin unser CD-Tagesticket nicht so einfach 
gelten lassen. (siehe auch hier [www.drehscheibe-foren.de]) Letztendlich können wir sie aber 
doch überzeugen ;-) und steigen planmässig in Tremešná ve Slezsku aus.
Mit 
den anderen Fahrgästen geht es durch das Bahnhofsgebäude auf die Straßenseite. 
Dort steht auch schon der Schmalspurzug bereit.
Der Zug ist hier täglich 
unterwegs und d€ient der alltägliche Bedienung der kleinen Orte an der 
polnischen Grenze. Kein Touristikzug und sonst nur Einheimische. Irgendwie 
liebenswert!
In Tremešná ve Slezsku ist soeben die Schmalspurlok 705 914 
im V200-Look mit Personenwagen aus Osoblaha
eingefahren und setzt nun um 
(einer der modernsten Bahnsteige, die in Tschechien gesichtet wurden 
:-)):

Vor 
der Abfahrt schauen wir noch kurz Richtung Abstell- und Umsetzgleise.
Etliche 
Reserve- und Museumsfahrzeuge stehen im hinteren Bereich des Schmalspurteils 
herum:

Zwischen 
den Normalspur- und Schmalspurgleisen finden sich auch zwei Rollböcke:

Zur 
Dokumentation, wir befinden uns in folgendem Wagen:

Die 
beiden Einstiegsbereiche sind vom Fahrgastraum getrennt, auf der einen Seite ist 
das WC, auf der anderen Seite nur ein Schaltschrank.
Hier plazieren wir uns. 
Der Schaffner ist ebenfalls die ganze Zeit im hinteren 
Einstiegsbereich.
Unsere Fotoaktivitäten bleiben den doch recht zahlreichen 
Fahrgästen nicht verborgen und erklären uns dem Anschein nach für...etwas 
merkwürdig. Aber dies ist ja das täglich Brot eines Eisenbahnfuzzy 
;-)
Nach dem Bahnhof verlaufen die Gleise noch wenige hundert Meter 
entlang der Normalspurstrecke gen Glucholazy, um dann gen Osten 
abzubiegen.
Nach einigen Minuten wird der 1.Bahnübergang überquert: (Bild 
von octo)

Die 
Streckenführung weist einen kurzen Anstieg an den Scheitelpunkt der Strecke und 
dann anschließend ein langes Gefälle bzw. eine lange Ebene bis zur Endstation 
aus.
Schon vor dem ersten Haltepunkt wird der Scheitelpunkt der Strecke 
bei Liptan überquert:

Teilweise 
wird unterwegs dichter Wald mit engen Radien durchfahren:

Die 
Haltestelle des gleichnamigen Ortes mit seinem schönen Schloß ist 
erreicht:

Der 
Haltepunkt Amalin ist erreicht: (Bild von octo)

Die 
Rapsblüte ist im vollen Gange, hier vor der St.-Georgs-Kirche in Slezské 
Rudoltice:

Die 
Landschaft wechselt sich ab mit Wald und Wiesen:

Einfahrt 
in den vorletzten Bahnhof Bohusov:

Rückblick 
auf Bohusov:

Wir 
befinden uns nun wenige hundert Meter von der polnischen Grenze entfernt.
Die 
Bevölkerungsdichte ist hier eher gering, was aber nicht an der wunderschönen 
Landschaft liegen kann.
Der Endbahnhof Osoblaha ist erreicht:

CD 
705 914 setzt über die Weiche neben dem Lokschuppen um:
 
Am 
anderen Bahnhofskopf wird wiederum umgesetzt: (Bild von octo)

... 
um von der anderen Seite wieder an den Beiwagen anzusetzen:
 
Für 
die Rückfahrt bereit gestellt:
 
Das 
verbindende Element:

Detailaufahme 
des Personenwagens: (Bild von octo)

LCD-Anzeige 
auf der Schmalspurbahn, das ist Fortschritt! (Bild von octo)

Im 
Schuppen versteckt sich 705 913:

Wir 
haben bis zur Rückfahrt Zeit und verbringen diese am Bahnhof, da der eigentliche 
Ort weit entfernt scheint.
Erst später sehen wir, daß durchaus Zeit vorhanden 
gewesen wäre den Ort zu erkundigen.
Und hier der Fahrplanaushang am 
Bahnhof Osoblaha im Jahr 2013:

Der 
Gesamtfahrplan 2013 auf einem Unterwegsbahnhof der KBS 292:

Und 
hier nochmals die Werbung zum Museumsverkehr (leider etwas unscharf):

Wikipedia-Artikel 
zur Strecke:
[de.wikipedia.org]


Nach der Rückfahrt nach Tremešná ve Slezsku geht es über Krnov, Opava 
východ und Ostrava-Svinov zur Dieselpiste bei Vratimov an der KBS 323. Hier 
verbringen wir die nächsten ein bis zwei Stunden.
Interessante 
Bahnsteigsituation in Vratimov:

Feinstaubdelikatessen:

Abends 
geht es weiter nach Ostrava hl.n. mit seiner interessanten 
Keilbahnhofsituation.
Dort werden noch diverse Züge erlegt (u.a auch die 
Überführung eines litauischen Doppelstocktriebwagens, siehe hier: [www.drehscheibe-foren.de]), bevor es mit dem Excelsior (R 440) 
über Prag nach Cheb Richtung Heimat geht. In Ostrava hl.n befindet sich übrigens 
ein netter kleiner Modellbahnladen, der jedoch schon geschlossen hat.
Eine 
Duschemöglichkeit ist auch vorhanden (ca. 2€). Diese zu nutzen wird mangels 
tschechischen Sprachkenntnissen jedoch zu einer halben Apokalypse werden, 
letztendlich wird unter Zuhilfenahme eines englischsprachigen Kioskbesitzers die 
Angelegenheit zur Zufriedenheit aller gelöst ;-)
Während die Aufsicht auf 
tschechisch fragt, ob noch Handtücher benötigt werden, der Duschwillige aber 
versucht der Aufsicht zu erklären, daß man erst das Gepäck verstauen will,.... 
aber keiner nur ein Wort des anderen versteht.... ;-)
Nach Prag fängt der 
Regen mit eisigen Temperaturen an, der sich bis in Bayerische hinein 
zieht.
octo steigt in Chomutov aus um die Strecke nach Vejprty zu erkunden. 
Ich fahre mit dem Excelsior und dem mittlerweile gültigen Bayern-Böhmen-Ticket 
weiter bis Karlovy Vary, um dort in den SEV nach Sokolov umzusteigen.
In 
Cheb wollte ich eigentlich eine 242 fotografieren. Erst bei der Nachbereitung 
des Fotos erkenne ich das eigentliche Hauptmotiv:

Und 
zum Abschluß noch etwas Modernes:
Ein PESA LINK II bei der Ausfahrt aus 
Cheb

In 
Cheb wird in die im obigen Bild sichtbare Vogtlandbahn nach Marktredwitz 
umgestiegen.
Mittlerweile ist es extrem frisch geworden, und die 
angedachte Streckenfahrt über Schwandorf, Regensburg entfällt zu Gunsten einer 
vermeindlich schnelleren Fahrt über Nürnberg. In Augsburg-Oberhausen erfolgt 
lediglich ein Sichtverbindung (;-)) auf den Anschluß nach Ulm, das dann gegen 
Spätnachmittag erreicht wird.
Kurzum, eine schöne 
Nachtzugreise ins Nachbarland mit interessanten neuen Eindrücke.
Und wer 
weiß, wie lange noch bei der CD die Schmalspurbahn nach Osoblaha im Regelbetrieb 
und nicht nur als Touristenattraktion läuft!?
Gruß
Alex