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Nachtzugreise über Polen und Weissrussland nach Moskau

Dezember 2013

 

 TESTVERSION 

 

 

<Planung und Vorbereitung>

<Reisetag 1: Hindernisse vor dem Beginn>

<Reisetag 2: Xaver holt auf, Verspätung ohne Ende>

<Reisetag 3: Moskau by Night>

<Reisetag 4: Moskau am Tag>

<Reisetag 5: 24 Stunden im Zug>

<Reisetag 6: Quer durch Süddeutschland>

<Zusammenfassung>

 

-------------------- 24 Stunden im Zug --------------------

 

Montag, 9.Dezember 2013:

 

Wir sitzen im Wartesaal vom Bahnhof Moskau Belorusskaja.

Es ist jetzt kurz vor Mitternacht und der Wartesaal fühlt sich langsam. Einer versucht mit uns seine letzten Wodka-Vorräte zu vertilgen, wir lehnen dankend ab. Das interessiert ihn aber nicht. Nur sein Blick zu den umherlaufenden Polizisten schreckt ihn dann doch ab und er zieht von dannen.

 

Währenddessen wird der Wiesentäler von einer ebenfalls Wartenden auf Russisch, dann auf Französisch gefragt, ob wir auf ihr Gepäck aufpassen können. Wir bejahen. Die Frau verlässt dann den Wartesaal.

Nach etlichen Minuten schleicht sich ein Mann an das Gepäck und prüft immer wieder, ob er beobachtet wird. Der Wiesentäler sieht dies und schreitet mit einem lauten „NJET“ ein.

Dies kümmert jedoch den Mann nicht und zusammen mit seiner Begleitung nimmt er das Gepäck und will von dannen ziehen.

 

Der Wiesentäler stellt sich ihm in den Weg, während ich bei unserem Gepäck bleibe. Wir rufen laut nach der Polizei, die sich mittlerweile am andern Ende der Halle befindet. Gemächlichen Schrittes bequemen sich dann aber die fünf Mann zu uns zu kommen.

 

Doch wie soll man ohne Russisch-Kenntnisse die Situation darstellen? Der Mann zeigt einen Nachweis vom Flughafen für den Adressanhänger, was für die Polizisten als Beweis ausreicht. Der Mann und seine Begleitung ziehen mit dem Gepäck ab.

 

Und nun? Was sollen wir machen? In diesem Moment sind wir hilflos und ratlos.

Ein paar Minuten später kommt die Frau zurück, die uns da Gepäck anvertraut hatte. Doch, es kümmert sie überhaupt nicht, daß das Gepäck nicht mehr da ist! Achselzuckend setzt sie sich wieder die Bank.

Und wir bleiben sprachlos und irritiert sitzen.

 

Haben wir die Frau falsch verstanden oder war das alles eine inszenierte Situation?

Wir haben genug und verlassen neben den noch dastehenden Polizisten den Wartesaal und begeben uns auf den Bahnsteig.

 

Der D21JA  mit Kurswagen nach Cheb, Wien, Basel und Amsterdam steht schon bereit.

Der Provodnik am Kurswagen nach Cheb sieht unsere Fahrkarten nach Basel, gleichzeitig aber die Bettkarten nach Cheb und ist verwundert.

Nachdem wir ihm aber erklärt haben, daß wir „aus Spaß“ diesen Umweg fahren wollen ist er sichtlich zufrieden und läßt uns eintreten.

 

Pünktlich verlassen wir Moskau um 0.44 Uhr Ortszeit mit D21JA "Vlatava".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Irgendwo vor Minsk wache ich auf.

 

 

Der Schaffner klopft an und bringt allerhand Utensilien. Er gibt zu verstehen, daß das Souvenir sei, das wir kaufen sollten/könnten.

  - Badelatschen

  - Schuhputzzeug

  - Schlüsselanhänger

  - Kühlschrankmagnet

  - (Olympia2014-)Sotchi-Bär

 

Der Wiesentäler kauft ihm die RZD-Sachen ab, ich ergattere den Sochi-Bären.

 

Wir erreichen Brest, allerdings erst den Breitspurteil davon.

 

 

Nun geht es wieder zur Umspurung, diesmal bei Tag.

Zuerst werden die Waggons getrennt und teilweise auf unterschiedlichen Gleisen aufgestellt. Es folgt das Anheben der Wagenkästen, sodaß die Breitspurdrehgestelle abgezogen werden können. Gleichzeitig erfolgt die Demontage der Mittelpufferkupplung es es werden Schraubenkupplungen montiert.

Die Normalspurdrehgestelle werden eingefahren und die Wagenkästen wieder abgesenkt. Die Normalspur- und Breitspurdrehgestelle fahren übrigens in der Umspuranlage auf demselben Gleis!

 

 

Es folgt ein längerer Aufenthalt im Normalspurteil des Brester Hbf, der momentan komplett erneuert wird. 

 

 

Anschließend geht es über die Grenze wieder nach Polen.

 

 

Die nächste Fahrkarte kommt zur Geltung:

 

 

In Terespol angelangt erfolgt die Zollkontrolle zur Einreise in die EU.

Mehrmals wird dabei kontrolliert, zum Schluß erscheint ein deutscher Zollbeamter (!?), der noch schöne Heimfahrt wünscht

Pünktlich fahren wir in Warszawa Wschodnia ein, es ist mittlerweile fortgeschrittener Nachmittag, umgangssprachlich auch als Abend bekannt. Hier werden wieder die Kurswagen nach Basel und Amsterdam an den EN 446 „Jan Kiepura“ umgehängt. Wir bleiben mit unserem Kurswagen nach Cheb am Bahnsteig stehen.

 

 

Wir überlegen uns wo wir auf die Kürze eine Pizza bestellen könnten. Jedoch haben wir in Moskau gut eingekauft, sodaß das Abendbrot eigentlich gesichert ist.

Vor ein paar Tagen fand jedoch in Warschau der Forenausflug statt, vielleicht kann man die dortige Kneipe aufsuchen?

 

Da läuft der polnische Speisewagenkellner vom "Jan Kiepura" durch unseren Zug und bietet seine Speisen feil. Wir lehnen dankend ab was dazu führt, daß auf dem Bahnsteig die Speisekarte in aufgeklapptem Zustand plötzlich direkt vor meine Nase an die Scheibe gehalten wird. Ich werfe nochmals einen kurzen Blick drauf...

 

Nun gut, warum eigentlich nicht? Ein warmes Essen und zwei Bier dazu... Der Wiesentäler macht sich auf zur Essensbesorgung und kommt mit zwei vollgepackten Tüten zurück. Nicht alle Tage versorgt ein Zug nach Amsterdam und Basel am Bahnsteig gegenüber die Fahrgäste des Zuges nach Tschechien mit Reisenden nach Basel über Nürnberg und Ulm...

 

Einmal ..., einmal Lachs mit Reis und dazu jeweils ein übliches Kaltgetränk

 

Während wir unser Abendmahl verspeisen kommt nochmals der Kellner zurück. Daumen hoch!

DANKE (polnisch)

 

Unser Zug fährt wieder pünktlich ab, um die weiteren Bahnhöfe in Warschau abzuklappern. Darunter auch den unterirdischen Bahnhof Centralna.

 

 

Es geht um ..... weiter gen Katowice und Richtung tschechischer Grenze. Doch erst muß das Abteil wieder vom Tages- in den Nachtmodus umgebaut werden.. Dies geht mit dem vorhandenen Vierkant recht schnell.

 

 

 

Fortsetzung:     <Reisetag 6: Quer durch Süddeutschland>

 

letzte Änderung: 29.November 2014        © Alexander Schatz

 

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